Berufsmaturität Typ Wirtschaft während der Lehre (BM1)

Du möchtest nach der obligatorischen Schulzeit direkt ins Berufsleben einsteigen und gleichzeitig die Möglichkeit schaffen, später an einer Fachhochschule zu studieren? Mit der BM1 kombinierst du beides: eine fundierte kaufmännische Ausbildung und die Maturität.

In der KV-Lehre arbeiten Schule, Ausbildungsbetrieb und Branchenverbände eng zusammen. Innerhalb von drei Jahren erlernst du alle Kompetenzen, die du für eine erfolgreiche Karriere im kaufmännischen Bereich benötigst. Gleichzeitig eröffnet dir die Berufsmaturität den direkten Zugang zu einer Fachhochschule – für noch mehr berufliche Perspektiven.

Berufsmaturität oder gymnasiale Matur? 
Die Berufsmaturität bietet dir einen smarten Einstieg ins Berufsleben: Du erlernst einen Beruf, sammelst wertvolle Praxiserfahrung und absolvierst gleichzeitig eine anspruchsvolle schulische Ausbildung. Das Beste daran? Du erhältst am Ende zwei Abschlüsse – das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) und das Berufsmaturitätszeugnis. Und das alles in der regulären Dauer deiner Lehre!

Das EFZ mit Maturität – Dein Sprungbrett zur Fachhochschule.
 

Weiterführende Informationen

Welche Vorbildung solltest du aus der Sekundarstufe mitbringen?
Die Aufnahmebedingungen für Abgängerinnen und Abgänger der Sekundarschulen BL in die Berufsmaturitätsabteilung im Kanton Baselland lauten:

Sek. Niveau P

  • Notenschnitt von 4.0 in einem Semesterzeugnis im 3. Schuljahr
  • mind. 32 Punkte aus Englisch, Französisch, Biologie, Physik sowie den doppeltzählenden Fächern Deutsch und Mathematik.

Sek. Niveau E

  • Notenschnitt von 4.5 in einem Semesterzeugnis im 3. Schuljahr

mind. 36 Punkte aus Englisch, Französisch, Biologie, Physik sowie den doppeltzählenden Fächern Deutsch und Mathematik.
 

Empfehlung der Berufsfachschule

  • Sek. Niveau E: einen Durchschnitt von 4.8 aus den Zeugnisnoten Deutsch, Mathematik und Französisch/Englisch (werden als eine Note gerechnet) in einem Semesterzeugnis im 3. Schuljahr.

Die lehrbegleitende Berufsmaturität Wirtschaft und Dienstleistungen,
Typ Wirtschaft, stellt hohe schulische Anforderungen an die Lernenden. Aus dieser Erfahrung empfehlen wir einen höheren Notenschnitt aus Sek. Niveau E für diese
Ausbildung.

Es gibt keine Aufnahmeprüfung!

Tastaturschreiben im Zehnfingersystem
Im kaufmännischen Beruf ist schnelles und effizientes Arbeiten am Computer entscheidend. Deshalb musst du das Zehnfingersystem bereits zu Beginn deiner Lehre sicher beherrschen. In den ersten Schulwochen überprüfen wir deine Fähigkeiten. 

Falls du dich im Zehnfingersystem noch verbessern musst, bieten wir vor Lehrbeginn einen Intensivkurs an – so startest du optimal vorbereitet in deine Ausbildung!

Genaue Auskünfte erhältst du beim Schulsekretariat (Frau S. Caccivio, sandra.notexisting@nodomain.comcaccivio@kvbl.notexisting@nodomain.comch, Telefon 061 926 25 00).
 

Die Berufsfachschule besuchst du während der ganzen Ausbildung. Du vertiefst im Unterricht deine Handlungskompetenz, dein Fach- und Allgemeinwissen und erwirbst Fertigkeiten, die in der Praxis wichtig sind.

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr
2 Schultage 2 Schultage 2 Schultag


 

BM-Ausbildung in Fächern
Der Unterricht in den drei Lehrjahren ist fächerorientiert. Der Ausbildungsschwerpunkt liegt in den Fachbereichen Finanz- und Rechnungswesen sowie Wirtschaft und Recht. Weiter werden dir solide Kenntnisse in den Grundlagenfächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik vermittelt. Zudem erhältst du Unterricht in Geschichte und Politik sowie Technik und Umwelt. 

EFZ-Ausbildung in Handlungskompetenzen
Die Handlungskompetenzen sind in die Fächer integriert.  Ergänzend dazu ermöglichen spezielle HKB-Tage ein intensives und praxisnahes Arbeiten an Aufgaben, die gezielt zur Förderung der Handlungskompetenzen beitragen. 

  • HKB A: Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen 
  • HKB B: Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld
  • HKB C: Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen
  • HKB D: Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen
  • HKB E: Einsetzten von Technologien der digitalen Arbeitswelt

Für die BM-Klassen gilt, dass sie von HKB A dispensiert sind und dass HKB E in den ersten beiden Ausbildungsjahren fester Bestandteil des Stundenplans ist.

Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA)
In einer Gruppe ein fächerübergreifendes Thema selbständig zu erarbeiten und die Resultate sowohl in einem Bericht zu erläutern wie auch zu präsentieren, ist herausfordernd. Dazu nimmst du an einer Projektwoche teil. Dort lernst du, vernetzt zu denken, und schulst gleichzeitig deine Sozialkompetenz.

Freifächer
Wir fördern die Begabten. Über unser Freifachangebot informieren wir mit einer speziellen Broschüre. In allen Kursen arbeitest du auf ein zusätzliches anerkanntes Zertifikat hin.

Wir sind eine «BYOD-Schule» 
Du nutzt den privaten Computer im Unterricht (Bring Your Own Divice). Die Mindestanforderungen der Geräte findest du im A-Z. 
Link A-Z

Nachteilsausgleich
Die Informationen und Gesuchsformulare für einen Nachteilsausgleich findest du im A-Z.
Link A-Z

Das Semesterzeugnis bildet die Grundlage für die Promotionsentscheide vom 1. – 5. Semester. 

Der Übertritt ins nächste Semester erfolgt definitiv, wenn: 

1. die Gesamtnote mind. 4 beträgt 
2. die Differenz der ungenügenden Noten zur Note 4 gesamthaft den Wert 2 nicht übersteigt. 
3. nicht mehr als zwei Noten unter 4 erteilt wurden.

Wer die Voraussetzungen für eine definitive Promotion nicht erfüllt, wird provisorisch ins nächste Semester aufgenommen, jedoch ist dies nur einmal während der ganzen Ausbildung möglich. Andernfalls erfolgt ein Wechsel in die EFZ-Ausbildung.

Fachgruppe Fach Lektionen in 3 Jahren
Grundlagenbereich • Deutsch
• Französisch
• Englisch
• Mathematik
240
240
240
240
Schwerpunktbereich • Finanz- und Rechnungswesen
• Wirtschaft und Recht
300
300
Ergänzungsbereich • Geschichte und Politik
• Technik und Umwelt
 
160
80
Weitere Fächer • Handlungs­kompetenz­bereich E
«Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt»
• Projektarbeit
• Sport
180

40
200

 

Sprachaufenthalte
Fremdsprachen lernt man am besten, wenn man sie im täglichen Leben einsetzt. Deshalb gehst du jeweils am Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Schuljahres in einen zweiwöchigen Sprachaufenthalt in einer unserer Partnerschulen in Frankreich und England, wo du dich intensiv auf Ihre Berufsmaturitätsprüfungen vorbereitest. 

Weil du während deines Aufenthalts bei einer Gastfamilie wohnst, lernst du nicht nur eine Fremdsprache im Alltag kennen, sondern machst gleichzeitig auch neue Erfahrungen in einer anderen Kultur.

Sprachdiplome
Damit du deine Sprachfähigkeiten auch ausweisen kannst, erwirbst du im Fremdsprachenunterricht international anerkannte Sprachdiplome.

In Französisch werden das DELF B1 sowie das DELF B2 und in Englisch das Sprachdiplom Cambridge B2 First angestrebt.
 

Betrieb
Auch in deinem Lehrbetrieb wirst du gezielt geschult. Mit Praxisaufträgen (PA) wird dafür gesorgt, dass du wichtige kaufmännische Arbeitsabläufe vorbereitest, durchführst und reflektierst. 

Überbetriebliche Kurse (ÜK)
Zusätzlich organisieren die Branchen überbetriebliche Kurse (üK), in denen du gemeinsam mit Lernenden der gleichen Branche in branchenspezifischen Arbeits- und Lernsituationen geschult wirst. Im EFZ gibt es 19 Ausbildungsbranchen. Egal für welche du dich entscheidest: Nach der Lehre stehen dir alle Wege des kaufmännischen Berufsfelds und auch eine Weiterentwicklung in andere Bereiche wie z.B. die Informatik offen. Du erwirbst in allen Branchen dieselben Grundkompetenzen. Nur das branchenspezifische Know-how unterscheidet sich.

Portfolio
Du erstellst während der Lehre ein Portfolio, in welchem du das theoretische Wissen und deine praktischen Erfahrungen laufend dokumentierst. In dieses Portfolio wirst du durch deinen Ausbildungsbetrieb eingeführt. Dank deinem persönlichen Portfolio siehst du deinen Lernfortschritt und erkennst mit deiner Ausbildnerin, deinem Ausbildner und deiner Fachlehrperson Lern- und Unterstützungsbedarf.

Die Ausbildung an der Berufsfachschule ist für dich kostenlos. Die Kosten für Lernmedien, Zertifikate etc. entnimmst du dem Dokument «Kosten für Lernende BM1». Abweichungen bei einzelnen Positionen sind möglich.

Wer diese Kosten übernimmt, ist in deinem Lehrvertrag individuell zwischen dir und deinem Lehrbetrieb geregelt.

Das Qualifikationsverfahren (QV) 
Nach drei Lehrjahren stellst du deine erworbenen Handlungskompetenzen in der Lehrabschlussprüfung im Betrieb und an der Berufsschule unter Beweis. 

EFZ-Ausweis
Für den EFZ-Ausweis ist das betriebliche und schulische EFZ-Qualifikationsverfahren erfolgreich abzuschliessen, d. h. beide müssen separat bestanden werden. Für die Berechnung der EFZ-Noten werden keine Erfahrungsnoten beigezogen. Es zählen ausschliesslich die EFZ-Abschlussprüfungsnoten.

Du legst folgende EFZ-Prüfungen ab:

  • Eine mündliche Prüfung: HKB D
  • Eine schriftliche Prüfung: HKB B, C, E 

Dein Fähigkeitszeugnis
Wenn du das Qualifikationsverfahren bestanden hast, erhältst du das eidgenössische Fähigkeitszeugnis und darfst damit die geschützte Berufsbezeichnung „Kauffrau/Kaufmann EFZ“ tragen.

Zum Notenrechner des 
kaufmännischen Verbands

BM-Ausweis
Für den BM-Ausweis ist neben dem erfolgreichen Bestehen des EFZ- auch das BM-Qualifikationsverfahren erfolgreich abzulegen. Im BM-Qualifikationsverfahren werden sowohl Erfahrungsnoten als auch BM-Abschlussprüfungsnoten beigezogen. 

In den folgenden Fächern legst du eine Berufsmaturitätsprüfung ab:

  Semester
  3 4 5 6
Französisch       x
Englisch     x  
Wirtschaft und Recht       x
Finanz- und Rechnungswesen       x
Deutsch       x
Mathematik   x    

 
In den Fächern Geschichte und Politik sowie Technik und Umwelt basiert die BM-Fachnote auf Semesternoten.
 

Die BM macht’s möglich.
Mit der kaufmännischen Berufsmatur hast du zahlreiche Möglichkeiten
zur Weiterbildung an verschiedenen Institutionen:

Fachhochschule Wirtschaft
Du kannst ohne Zugangsprüfung an den Wirtschaftsdepartementen der
schweizerischen und teilweise auch der europäischen Fachhochschulen
studieren.

 

Passerelle zur Universität
Die Passerelle, eine Zusatzausbildung nach der Berufsmaturität, dauert ein
Jahr. Dieser Abschluss ermöglicht das Hochschulstudium auch in einer
anderen Studienrichtung.

Qualifizierte berufliche Tätigkeit
Nicht zuletzt ist die Berufsmaturität auch ein Ausweis dafür, dass du auch die
Bedingungen für anspruchsvollere berufliche Tätigkeiten erfüllen.