Berufslehre Kauffrau / Kaufmann EFZ

Das kaufmännische Berufsfeld bietet dir unzählige Möglichkeiten und spannende Perspektiven. Mit einer kaufmännischen Lehre kannst du in verschiedenen Branchen durchstarten und dabei eine solide Grundlage für deine Zukunft legen. Das EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) ist der Schlüssel zu einer abwechslungsreichen Berufswelt – eine Ausbildung, die auf Handlungskompetenzen setzt und dich bestens auf die Anforderungen im Berufsalltag vorbereitet. Wir fördern deine individuellen Stärken, damit du dein volles Potenzial entfalten kannst. Im dritten Lehrjahr wählst du zusammen mit deinem Lehrbetrieb einen Schwerpunkt: Finanzen, Englisch, Deutsch oder Technologie – ganz nach deinen Interessen und Zielen.

Weiterführende Informationen

Welche Vorbildung solltest du aus der Sekundarstufe mitbringen?
Wir empfehlen den Lehrbetrieben, beim Abschluss eines Lehrvertrags die folgenden Mindestanforderungen zu beachten:

  • Sekundarschule und schulisches Brückenangebot Niveau E: Durchschnitt von 4.0 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Für den Wahlpflichtbereich (WPF 1): Französisch 4.5
  • Sekundarschule Niveau A: Je min. Note 5.0 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch.

Tastaturschreiben im Zehnfingersystem
Im kaufmännischen Beruf ist schnelles und effizientes Arbeiten am Computer entscheidend. Deshalb musst du das Zehnfingersystem bereits zu Beginn deiner Lehre sicher beherrschen. In den ersten Schulwochen überprüfen wir deine Fähigkeiten. 

Falls du dich im Zehnfingersystem noch verbessern musst, bieten wir vor Lehrbeginn einen Intensivkurs an – so startest du optimal vorbereitet in deine Ausbildung!

Genaue Auskünfte erhältst du beim Schulsekretariat (Frau S. Caccivio, sandra.notexisting@nodomain.comcaccivio@kvbl.notexisting@nodomain.comch, Telefon 061 926 25 00).

Die Berufsfachschule besuchst du während der ganzen Ausbildung. Du vertiefst im Unterricht deine Handlungskompetenz, dein Fach- und Allgemeinwissen und erwirbst Fertigkeiten, die in der Praxis wichtig sind. Dabei wird die Zeit, die du in der Schule verbringst, im Verlauf deiner Ausbildung weniger:

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr
2 Schultage 2 Schultage 1 Schultag


 

Handlungskompetenz
Der Unterricht bezieht deine praktische Tätigkeit und die jeweilige fachliche Ausrichtung im Betrieb aktiv mit ein, um das Wissen und Können zu vertiefen und vernetzen.  

Folgende Handlungskompetenzen, welche die ehemaligen Fächer ablösen, werden unterrichtet:

  • HKB A:   Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen
  • HKB B:   Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld
  • HKB C:   Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen
  • HKB D:   Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen
  • HKB E:   Einsetzten von Technologien der digitalen Arbeitswelt

Bereits mit der Schulanmeldung kannst du zwischen den folgenden Wahlpflichtbereichen wählen:

  • Wahlpflichtfach 1: Französisch (Hinführung zum Niveau B1)
  • Wahlpflichtfach 2: Projekte im mehrsprachigen Umfeld (Projektarbeit und Französisch Niveau A2)
     

Optionen
Im 3. Lehrjahr erhältst du die Möglichkeit dich zu spezialisieren: Wir bieten die Optionen, Deutsch, Englisch, Wirtschaft und Technik an. Die Wahl einer dieser Optionen ermöglicht es dir, dich auf deine Stärken und die Bedürfnisse deines Lehrbetriebs zu fokussieren.

Freifächer
Wir fördern die Begabten. Über unser Freifachangebot informieren wir in einer speziellen Broschüre. In den Kursen arbeitest du auf ein anerkanntes Diplom hin.

Leistungen und Lernfortschritt
Deine Leistungen werden regelmässig beurteilt, sei es in Kompetenznachweise oder Coachinggesprächen. Du erhältst Semesterzeugnisse mit Noten in den Handlungskompetenzbereichen HKB A bis E. 

Bei überdurchschnittlichen Leistungen ist ein Wechsel zur Berufsmaturität BM1 im ersten Semester in Ausnahmefällen und nach einer schulischen Eignungsabklärung möglich.

Promotion nach Bivo 2023, bzw. Lehrbeginn August 2023:
Das Semesterzeugnis zeigt die schulischen Erfahrungsnoten in den einzelnen HKB. Diese zählen ab dem ersten Semester als Erfahrungsnote im QV. Es gibt jedoch während der Ausbildung keine Remotion.
 

Wie weiter bei ungenügenden Leistungen im EFZ? In Absprache mit dem Lehrbetrieb gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Angebot OLA oder private Nachhilfe nehmen
  • Wechsel vom WPB 1 (FR) ins WPB 2 (PIMU) (in den ersten zwei Sem.)
  • Wechsel in die zweijährige Ausbildung «Kaufmann/-frau EBA» (in den ersten zwei Sem.)
  • Freiwillige Wiederholung des Lehrjahres 
  • berufliche Neuorientierung
     
Pflichtunterricht Klasse 1   Klasse 2   Klasse 3  
  1. Semester 2. Semester 1. Semester 2. Semester 1. Semester 2. Semester
HKB A
Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen
1 1 1 1 2 2
HKB B
Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld
1 1 2 2 2 2
HKB C
Koordinieren von unternehmerische
3 3 4 4 1 1
HKB D
Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen
4 4 4 4 - -
HKB E
Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt
4 4 2 2 - -
Sport 2 2 2 2 2 -
Wahlpflichbereich
- Französisch
- Projekte im mehrsprachigen Umfeld
3 3 3 3 - -
Optionen
Finanzen, Deutsch, Englisch oder Technologie
- - - - 3 3

 

Sprachaufenthalte
Fremdsprachen lernt man am besten, wenn man sie im täglichen Leben einsetzt. Deshalb bieten wir Lernenden freiwillige Sprachaufenthalte in England und Frankreich an. Du lebst während zwei Wochen in einer Familie und besuchst Intensivkurse in einer Sprachschule. Du gewinnst Sprachkompetenz und lernst Land und Kultur kennen.
 

Sprachdiplome
Du erwirbst mit dem Lehrabschluss ein international anerkanntes Sprachdiplom in Englisch das Cambridge B1 Preliminary und wenn du den Wahlpflichtbereich 1 gewählt hast ebenfalls in Französisch das DELF B1.
 

Betrieb
Auch in deinem Lehrbetrieb wirst du gezielt geschult. Mit Praxisaufträgen (PA) wird dafür gesorgt, dass du wichtige kaufmännische Arbeitsabläufe vorbereitest, durchführst und reflektierst. 

Überbetriebliche Kurse (ÜK)
Zusätzlich organisieren die Branchen überbetriebliche Kurse (üK), in denen du gemeinsam mit Lernenden der gleichen Branche in branchenspezifischen Arbeits- und Lernsituationen geschult wirst. Im EFZ gibt es 19 Ausbildungsbranchen. Egal für welche du dich entscheidest: Nach der Lehre stehen dir alle Wege des kaufmännischen Berufsfelds und auch eine Weiterentwicklung in andere Bereiche wie z.B. die Informatik offen. Du erwirbst in allen Branchen dieselben Grundkompetenzen. Nur das branchenspezifische Know-how unterscheidet sich.

Portfolio
Du erstellst während der Lehre ein Portfolio, in welchem du das theoretische Wissen und deine praktischen Erfahrungen laufend dokumentierst. In dieses Portfolio wirst du durch deinen Ausbildungsbetrieb eingeführt. Dank deinem persönlichen Portfolio siehst du deinen Lernfortschritt und erkennst mit deiner Ausbildnerin, deinem Ausbildner und deiner Fachlehrperson Lern- und Unterstützungsbedarf.

Die Ausbildung an der Berufsfachschule ist für dich kostenlos. Die Kosten für Lernmedien, Zertifikate etc. entnimmst du dem Dokument «Kosten für Lerrnende EFZ». Abweichungen bei einzelnen Positionen sind möglich.

Wer diese Kosten übernimmt, ist in deinem Lehrvertrag individuell zwischen dir und deinem Lehrbetrieb geregelt.

Das Qualifikationsverfahren (QV) mit Abschlussprüfung
Nach drei Lehrjahren stellst du deine erworbenen Handlungskompetenzen in der Lehrabschlussprüfung im Betrieb und an der Berufsschule unter Beweis. 
Die Abschlussnote setzt sich aus Noten in drei Bereichen zusammen:

 

Dein Fähigkeitszeugnis
Wenn du das Qualifikationsverfahren bestanden hast, erhältst du das eidgenössische Fähigkeitszeugnis und darfst damit die geschützte Berufsbezeichnung „Kauffrau/Kaufmann EFZ“ tragen.

Hier finden Sie die Informationen zum QV nach der auslaufenden BIVO 12:
 

Was immer die Zukunft bringt: Mit einer kaufmännischen Grundbildung bist du vorbereitet. Auf dieser Basis kannst du deine Karriere aufbauen. Kein anderes Berufsfeld bietet dir so vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten – auf allen Bildungsstufen. 

www.berufsberatung.ch